Diesen Satz und den damit verbundenen Sketch kennt und liebt wohl jeder.
Sehe ich unterwegs ein schiefes Teil, spreche ich genau diese Worte und stelle mir sofort vor, was alles passieren könnte, wenn ich es jetzt gerade rücken würde. Was ich dann genau aus diesem Grund nicht tue. Auch bei mir zu Hause hängt das ein oder andere Bild schief. Da sie teilweise in Gruppen hängen, wäre der Domino-Effekt garantiert. Darauf kann ich gut verzichten. Genau wie auf eine Eieruhr, denn schließlich ist mit meinem Gefühl ja alles in Ordnung.

Ich male seit 45 Jahren 🙂 und habe viel gelernt in der Zeit, auch übers Malen oder was die, die sich für einzig richtigen Künstler halten, über mich und meine Bilder denken. Ich hatte mal ein Gespräch mit einer Frau, die meinte, solche Bilder wie ich sie male, das wäre ja einfach. Dabei sprach sie von Ornamentik. Sie dagegen male Bilder mit Inhalten, die etwas ausdrücken, nur das wäre wahre, richtige Kunst. Die Selbstherrlichkeit sprach aus jedem ihrer Worte.

Das schlimmste dabei aber war aber ihr abfälliger Blick.
Dabei will ich mit meinen Bildern gar nicht erziehen, aufrütteln oder bekehren. Ich male schließlich keine Karikaturen, Illustrationen oder Plakate. Ich male einfach schöne Bilder.
Bei meinen Bildern hat die Frage: “Was will der Künstler uns damit sagen?” keine Chance auf große Erklärungen.

Ich male zuerst mal fürs Auge. Da kann man sehen, das Leben ist lustig & schön. Ist es das gerade nicht, kann ein Bild daran erinnern & ein Stück schöne, heile Welt sein!? Das wäre doch schon eine ganze Menge. Mehr Botschaften braucht es nicht. Wer will, kann sich verzaubern lassen, denn ich male auch fürs Herz. Ein Stück schöne heile Welt auf Leinwand.

Wenn man Radio hört, fällt auf, dass immer die gleichen Lieder gespielt werden.
Mag ich manche Lieder weil ich sie wieder und wieder gehört habe, oder höre ich sie weil ich sie mag? Findet man manche Lieder erst nach einer gewissen Hörmenge toll?
Sicher ist, das man sich Lieder überhören kann. Was eben noch der Superhit ist, kann morgen zum Wechseln des Senders führen. Weniger ist mehr und blau niemals grün.

Diese Woche habe ich die Schublade mit den Farben aufgeräumt und festgestellt, ich brauche Nachschub.

Dabei habe ich eine halbvolle Tube GRÜNE ERDE gefunden und sie
prompt bei einem neuen Bild zum Einsatz gebracht. Iiihhhhh.
Was ist das denn?

Grüne Erde, sieht aus wie Schlamm und Gras in den Mixer gegeben und vermischt.
Wo kommt denn diese Tube her? Habe ich die gekauft, benutzt und trotzdem aufgehoben?
Ich kann es kaum glauben. Ein großer erdiger Farbfleck zierte also mein neues Bild, das doch leuchten sollte. Da hilft nur übermalen. Leider ist es bei dreckigen, qualitativ minderwertigen Farben so, dass sie, egal wie oft übermalt, schmuddelig bleiben und keine Leuchtkraft besitzen. Hier hatte ich jedoch Glück. Es ist ein schöner satter Farbton entstanden. Deshalb schlummerte sie in meiner Box und wartete auf ihren großen Einsatz!

Um die Palette meiner Blau- und Grüntöne zu erweitern, habe ich ein paar neue Farben gekauft. Natürlich online. Ich wählte immer die kleinste Tube aus.
Erstens weiß man ja nie, ob der ausgesuchte Farbton wirklich so ist, wie gewünscht. Zweitens mag ich neue Tuben lieber als alte, zerknautschte halb Eingetrocknete. Was mich dann aus dem Pakte heraus anlachte waren insbesondere zwei Riesentuben. O.k., das hätt ich mir mittels der ml-Angaben auch ausrechnen können, hab ich aber nicht.
Ihr wollt wissen wie groß? Stellt Euch einfach eine Zahnpastatube für Elefanten vor, das passt dann schon. Hilfe, damit kann ich bis zur Rente malen, da fang ich besser jetzt schon mal an…

Das Bild, von dem ich letzten Sonntag schrieb, hat einen gewaltigen Fortschritt gemacht. Es steht jetzt hier und trocknet. Trotzdem bin ich noch nicht ganz zufrieden.
Eine Winzigkeit fehlt noch. Es zeigt sich aber immer erst beim Malen, ob es wirklich bei einer Kleinigkeit bleibt. Es gibt nämlich Bilder, die im gleichen Stadium waren und die ich komplett umgearbeitet habe. Aber ehrlich, ich male seit Monaten an diesem Bild, langsam reicht’s…
Zur Abwechslung habe ich mich in dieser Woche in Prima-Malerei versucht. Nach wenigen Stunden war ein Bild fertig. Ganz einfach. Es hat eine unglaubliche Präsenz und Leichtigkeit.
Da im Moment beide nebeneinander stehen fällt auf, dass sie nicht zu vergleichen sind.

Gestern habe ich neue Leinwände gekauft, wär ja schade, wenn ich in einer hochkreativen Phase bin und dann fehlt mir das Material. Am besten ich fange jetzt mal noch eins an.

Also dann, ich wünsche allen eine bunte Sommer-Woche.