Im Moment komme ich nicht zum Malen, bin nur beschäftigt. Ein Termin jagt den Nächsten. Ich traue mich kaum in mein Malzimmer, denn ich befürchte eine Demonstration der Pinsel und Farben, die sich vernachlässigt fühlen. Die angefangenen Bilder kann ich des Nachts jammern hören. Sie sehnen sich nach dem Schubbeln der Pinsel und nach der feuchten Frische der Farben. Dabei kommt es häufig zu Eifersüchteleien untereinander. Schließlich sind es im Moment 3 Bilder, die auf ihre Fertigstellung hinfieberrn. Am schlimmsten jedoch ist das Gerangel mit den bereits fertigen Bildern. Sie hängen an den Wänden und strahlen. Ständig sticheln sie und wollen die anderen Glauben machen, dass sie etwas Besseres sind. Dabei sind es doch die im Werden begriffenen Bilder, die noch alle Möglichkeiten haben und denen viele Wege offen stehen.