Künstlerisch gesehen befinde ich mich gerade im Winterschlaf. Was passt da besser als ein gutes altes Gedicht?
Ich mag das titscher-titscher-dirr am liebsten. Was die Fische wohl über die Formulierung und tut als wie ein Schwälblein fliegen denken?
Wenn es Winter wird
(von Christian Morgenstern (1871 – 1914))
Der See hat eine Haut bekommen, so dass man fast drauf gehen kann,
und kommt ein großer Fisch geschwommen, so stößt er mit der Nase an.
Und nimmst du einen Kieselstein und wirfst ihn drauf, so macht es klirr
und titscher – titscher – titscher – dirr.
Heißa, du lustiger Kieselstein!
Er zwitschert wie ein Vögelein
und tut als wie ein Schwälblein fliegen.
Doch endlich bleibt mein Kieselstein ganz weit, ganz weit auf dem See draußen liegen.
Da kommen die Fische haufenweis
und schaun durch das klare Fenster von Eis
und denken, der Stein wär etwas zum Essen.
Doch so sehr sie die Nase ans Eis auch pressen, das Eis ist zu dick, das Eis ist zu alt,
die machen sich nur die Nasen kalt.
Aber bald, aber bald werden wir selbst auf eignen Sohlen
hinausgehn können und den Stein wiederholen.