Gestern schenke mir eine Freundin einen Spruch. Der gefiel mir auf Anhieb. Im Netz kursiert er, wenn auch meist in abgewandelter Form. Es dauerte einige Klicks, bis ich den Autoren ausfindig machen konnte.
„Das Leben ist ein Zeichnen ohne die Korrekturmöglichkeiten des Radiergummis.“ Oskar Kokoschka
Das erinnert mich sofort an technisches Zeichnen in der Schule, ein mir total verhasstes Fach. Warum?
Man konnte nie radieren, ohne dass sich diese Stelle aufmerksamkeitsheischend in den Mittelpunkt des Bildes stellte und schrie: FEHLER, FEHLER!
Diese nörgelnde Millimetergenauigkeit und all diese Linien, die stets korrekt und stocksteif sein wollten. Pfeile, die uniformengleiche Köpfe besaßen und die immer auf strengen Gehorsam achteten. Das war absolut nichts für mich.
Ich finde eine Prise Phantasie auf dem Papier immer gut. Stellt Euch einen Kreis vor, der nicht ganz rundläuft, ein tanzendes gleichschenkliges Dreieck oder zwei parallele Linien, die sich im hier und jetzt auf einen Milchkaffee treffen. Das hätte jede Zeichnung aufpeppen können und Freude beim Betrachter erzeugt!
Ich mag freies Zeichnen, also nach meinen Regeln. Dann ist auch der Radiergummi meist überflüssig. Trotzdem weiß man um ihn als Retter in der Not. Man könnte, wenn man wollte.
Noch schöner allerdings finde ich Malen, also so richtig mit Farben spielen. Das Leben ist doch auch bunt. Und– die Korrekturmöglichkeiten sind viel, viel größer 😉